Knuffig schnuffig, schmusig, handlich – Meerschweinchen sind die größten unter den
Kleinsten und für Generationen von Kindern der wunderbare Einstieg in die Welt der Tiere.
Schon Dreijährige verstehen ihr Grunzen, Quieken, Pfeifen. Kein Wunder, dass 10 Prozent
aller Familien mit Kindern ein heiß geliebtes Meerschwein halten. Allerdings, um sich
wirklich wohlzufühlen, brauchen Meerschweinchen die Gesellschaft eines Artgenossen.
Deshalb sollte man zwei Tiere zusammen halten. Am besten zwei Weibchen aus einem Wurf.
Zwei Männchen würden sich andauernd bekämpfen und ein gemischtes Paar ständig für
Nachwuchs sorgen. Man kann das Männchen aber auch Kastrieren lassen.
Jedes ist anders
Es gibt glatte Kurzhaarige, wuschelige Langhaarige und Gelockte, Gefleckte und
Einfarbige – alle sind geduldig, zahm, zutraulich, beißen so gut wie nie.
Meerschweinchens Wohnort
Ein Stall oder Käfig, der mindestens 1 m mal 60 cm groß ist, darin ein Häuschen zum
Verstecken und Schlafen. Der Käfig muss zugfrei im Schatten stehen. Jedes Zimmer ist
geeignet, im Sommer auch Balkon oder Garten. Frisches Streu mindestens einmal pro Woche.
Was es sonst noch braucht
Eine Heuraufe, eine automatische Tränke (wird im Käfig befestigt) einen Futternapf.
Und was es gerne frisst
Am liebsten Heu und Körner (fertig gemischt im Zoohandel), Möhren, Äpfel, grünen Salat,
Gurken, Löwenzahn, Obstbaumzweige zum Zähne wetzen. Für seinen Mineralhaushalt gibt es
einen Salzleckstein. Vorsicht – Meerschweinchen knabbern alles an, deshalb keine
Plastiktüten herumliegen lassen. Die wären ihr Tod.
Wie viel Zeit muss man aufwenden?
Alle, die ein Kind übrig hat, aber mindestens eine halbe Stunde zum Schmusen und
Spielen. Für Füttern und Käfigreinigen gehen etwa zehn Minuten pro Tag drauf.
Damit es gesund bleibt
Nie feuchtes Gras oder Gemüse geben (Kolik!). Regelmäßig Krallen schneiden. In der
Zoohandlung gibt’s Krallenscheren mit Anleitung.
Was kostet es?
Je nach Schönheit 8 bis 10 Euro, der Käfig ab 40 Euro, das Futter monatlich etwa 8 Euro.
Was noch zu beachten ist
Meerschweinchen sind freiheitsdurstig. Wenn man sie frei im Zimmer laufen lässt, muss
man aufpassen, dass sie nicht an Elektrokabeln knabbern. Und sie brauchen viel Zuwendung.
Im Urlaub kann man sie eventuell in eine Zoohandlung zur Pflege geben.
Was Meerschweinchen nicht ausstehen können
Am Genick gepackt werden, Hitze, nasse schmutzige Streu.
Und das mögen sie
Frische Luft im Sommer, mit einer weichen Bürste gebürstet werden, hinterm Ohr kraulen,
spielen.
Was Eltern auch kleinen Kindern begreiflich machen müssen
Knuddeltiere sind genauso lebendig wie du. Sie empfinden Schmerz und Angst, wenn man
sie zu heftig drückt. Sie gehören nicht in dein Bett. Du könntest ja einschlafen und deinen
Liebling aus Versehen tot drücken. Er mag auch ganz und gar nicht, wenn du ihn tagelang im
Käfig sitzen lässt, weil du lieber fernsehen oder draußen sielen möchtest. Jedes Tier braucht
Bewegung und Auslauf, genau wie du, sonst wird es krank und traurig.
Fünf Regeln, wie du am besten mit Meerschweinchen umgehst
Regel 1
Ihr tut, was euch beiden am besten gefällt!
Das ist Schmusen. Nichts haben Meerschweinchen lieber als Kinder, die Zeit für sie haben,
die ihnen Zuwendung geben. Also nimm deinen Liebling einfach auf den Schoß, lass ihn die
wohlige Wärme genießen ...
Regel 2
Du sorgst für seine Sicherheit
Fass das von Natur aus schreckhafte Wesen besonders vorsichtig und behutsam an, dann
wird es schnell handzahm. Erst wenn das Meerschweinchen aus der Hand frisst, solltest du es
auf den Arm nehmen. Das geht so: Eine Hand schiebst du langsam unter seinen Körper, mit
der anderen sorgst du mit leichtem Druck von oben dafür, dass es nicht herunterspringen
kann. Dabei könnte es sich nämlich böse verletzen.
Regel 3
Du lernst seine Sprache!
Sich gut verstehen, heißt auch: die Sprache des anderen lernen. Hör also gut hin, was das
Meerschweinchen sagen will. Gurrt oder grunzt es, bedeutet das: Ich fühle mich wohl, bitte
streichel mich weiter! Pfeift es, ist es irgendwie angespannt. Entweder hat es Hunger oder es
will vor einer Gefahr warnen.
Regel 4
Du hilfst ihm im Haushalt!
In seiner „Wohnung“, einem Stall mit einem Extra-Schlafhäuschen, soll sich das
Meerschweinchen wohlfühlen. Also: Es braucht immer gutes, schimmelfreies Heu. Neben der
gesunden Körnernahrung (zweimal am Tag pünktlich füttern) sind Gemüse und Grünfutter
wichtig. Aber pass auf, dass sie nicht angewelkt sind. Sonst bilden sich Gase im Darm und
das Meerschweinchen quält sich.
Regel 5
Ihr spielt Verstecken!
In ihrer sündamerikanischen Heimat, in den Hochebenen und Buschsteppen der Anden,
suchen Meerschweinchen bei Gefahr Schutz in dichtem Gestrüpp oder selbstgebauten Höhlen.
Dieses Sich-Verstecken ist also eine angeborene Eigenart. Dem Heimtier Meerschweinchen
macht es sogar Spaß. Am besten: du baust ihm ein Labyrinth in den Stall – aus Bauklötzen,
Kartons, Pappröhren, Latten. Du wirst staunen, wie schnell es da immer wieder durchschlüpft
– mal hier herum, mal da herum. Ruf es einfach bei seinem Namen und wink mit einem
Salatblatt!
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